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1401
Ist die hiesige Pfarrkirche Peter und Paul und 1409 die Hospitalkirche zum heiligen Geist erbauet: welche vorm Cracauerthor stand, und war zugleich auch eine Begräbnißkirche. Sie wurde aber bei einer Rebellion von der Bürgerschaft ganz ruiniert.

1405
Wurde die Kirche zum Heiligen Geist und Georgi Ramun (auf dem Platz, wo jetzt ein Malz und Brauhaus steht, aber früher ein Hospital stand) erbaut, darum auch die Gasse lange Zeit die Spital Gasse genannt ward. In diesem Jahre führ man fort, die Kirche und den Thurm zu Peter und Paul aus dem Grunde zu erbauen.

1409
Ward Hans Baruth, ein Edelmann, darum enthauptet, dass er seinen Bedienten befohlen, den Bürgermeister Jacob Welfen in seinem Hause zu schlagen, auch selbigen getroffen.

1412/13
War hier eine sehr große Pest.

1418
Ward Namslau von den Hussiten eingeschlossen und belagert.Auch legte man in dem Jahre die Stadtmühle an, die früher am Bäckerthurm hinter der Kirche Peter und Paul gestanden, dem Baumeister wurde dafür bezahlt 60 Mark 32 gr. Und zwei Scheffel Korn.

1420
Kam König Sigismund (welcher die Stadt Namslau 1422 privilegierte* siehe nachfolgend) nach Breslau, und wurden auf gnädiges Erfordern von Namslau Abgeordnete verlang, um diejenigen Personen welche die Breslauer Raths Herrn (bei einer Rebellion der Bürgerschaft) vom Rathhause zum Fenster hinabgestürzet das Urtheil helfen sprechen, haben auch mit am Rathstische gesessen.

1422
Kaiser Siegismund bestätigt den Namslauern ihre Recht und Privilegien.

Wir Siegemund von Gottes Gnaden, Römisch König, zu allten Zeithen mehrer des Reichs, und zu Ungern, zu Boehmen, Dalmatien, Croatien. Bekönnen und thun kund und offenbahr mit diesem Briffe, allen den die ihn sehen oder hören Lehsen. Wenn wir von wegen unser Lieben Getreuen des Bürgermeisters, Rathmannen und Bürger gemeinlich der Stadt Namslau demüthtiglich gebethen sein. Daß wir in alle und jegliche Ihre Privilegia, Brife, Handfesten,

   Freyheiten, Gnaden und Rechten, die Ihnen von unßeren Vorfahren. Königen zu Boehmen und Hertzogen in der Schlesigen gegeben sind, und auch ihre gutte Löbliche Gewohnheit, die sie Redlich biß hierher gehalten, und herbracht haben. Alß ein König zu bestätigen zu Böhmen zu verneuen und zu confermiren gnädiglich geruhen, dass haben wir angesehen solche fleißige und Redliche Bothe, und auch betrachtet, solche willige annehme und getreue Dinste, die dieselbigen von Namslau uns und der Cron zu Boehmen getahn haben, Täglich Thun, und fürdas Thun sollen und mögen in zukünftigen Zeithen, und haben darumb mit wohlbedachtem mutthe, guttem Rathe, und rechtem Wißen. Denn vorgenannten Bürgermeister, Rathmannen, Bürgern und der Stadt Namslau alle und jegliche ihre Privilegia, Briffe, Handfesten, Freyheiten, Gnaden und Rechte, die Ihr und der vorgenanndten Stadt Namslau, von unsern vorgenanndten Vorfahren, Königen zu Boehmen und Hertzogen in Schlesien gegeben sind, und auch Ihre gutte Löbliche Gewohnheit und Aldherkommene Gewohnheit, Gnädiglich Bestädiget, verneuet und confermiret. In die von Königl. Macht zu Boehmen in Krafft dieses Brifes, und Setzen und wollen, dass sie Ihn allen und jeglichen ihren Stücken, Pungten, Artikeln und Begriffungen. Fürbas Krefftig und Mechtig sein sollen. Gleicherweyse als ob sie alle von Worth zu Worthe in diesem unsern Brife geschrieben und begriffen währen. Und wir gebitten auch darumb allen, und jeglichen Fürsten, Geistlichen und Weltlichen Graffen, Bankherrn, Rittern, Knechten, Amtleuthen und nehmlich unsern Hauptmannen unsers Fürstenthum zu Breslau, Schweidnitz und Namslau, und allen und jeglichen Bürgermeistern, Räthen und Gemeinden und sonst allen andern unßern und der Cron zu Boehmen unterthänigen und getreuen Ernstlich und festiglich mit diesem Brife, daß sie die vorgenannthen von Namslau. An den Obgenannten ihren Rechten, Brifen und Feyheiten nicht hindern noch irren in kein weyse, als Lieb Ihnen sei unser Schwehr Ungenade zu vermeyden. Mit Urkunde dieß Brifes versiegeld, mit unser könglichen Majestätl. Ingesiegel gegeben zu Creomsir nach Christi Geburth 1422 Jahre. Am Sonntage Oculi in der Fasten, unser Reiche des Ungarischen in dem 35. und des Römischen im 12. und der Boehmischen im 2. Jahre.“

1428
Ward Namslau wieder von den Hussiten aber vergebens belagert, die bewaffnete Bürgerschaft, die sogenannte Schützenbrüderschaft, stand mit auf den Wällen.

Die Hussiten hatten ihr Lager bei dem Kämmerei-Dorfe Deutschmarchwitz. Ihr Wille war, die Stadt auszuhungern. Man hängte aber zum Beweise, dass die Stadt und Schloß noch Proviant besitze, auf dem Bäckerthurm (der Bäckerthurm ist der Eckthurm im katholischen Pfarrhofgarten) welcher der höchste von den 24 Thürmen, die die Stadtmauer umgaben, war, eine große Speckseite heraus. Darauf hoben sie die Belagerung auf, haben aber sehr großen Schaden auf den Dörfern der Umgebung angerichtet

1431
Namslau erhält das Münzrecht am 8. April durch König Sigismund

 „Wir Sigmundt von gots gnaden Römischer könik zu allen czeiten merer des Reichs zu Hungern, Behmen königk, bekenn und tun kunt, als der streng Nicklas Stebitz ritter hauptmann unser lieber getrewer, die ratman und burger unser statt Namslaw iczundt von der vordampten ketzern zu Behmen umbgeben sein und durch iren willen gros kost und schaden leiden müssen, die unzelich und unleidlich sein, da durch sy, wo wir ihnen nicht zu staten quemen, gruntlich verderben möchten, alß haben sy uns demüticlich gebeten, das wir in, auff das sy solchs kost dester bas tragen und ir stadt mit soldnern und andern notdurftigen dinsten bessren und bewaren mögen und nicht alß gründlich verderben, eine silberne kleine müntze mit solchem korn und graden als die von Breslaw schlahn zu leyhen genediclich geruht, des haben wir angesehen ire vleißige biet und auch trewe und willige dinste, dy sy uns und der kron zu Behem nemlich in diesen sweren leufften gegen den vorigen ketzern getan haben teglich tun unde hinfur thun solln und mögen in kunfftigen zeitten, und haben darumb mit wohlbedachtem mute guten rathe und rechter wißen in diese besunder gnade getan und erlaubt, tun erlawben in die von Behmischen königlicher macht in krafft diß brieffs also, das sie in der stadt Namßlaw eine kleine silberne müntze nemlich auff einer seyten des Pfennigs einen lewen und auf des anderen seyten eine cron schlahn sollen und mögen in allermas und in dem korn und graden als die von Breslaw schlahen, auch furbas die halben, der gebrauchen und genießen solln und mögen halb dem hawbtmann zu dem schlos und halb der stadt von allermenniglich ungehindert und wir gebieten dadurch allen und iczlichen unsers konigkreichs zu Behmen unterthanen und getrewen ernstlich und restiglich mit diesem brieve, daß die sy an solchen unseren gnaden und müntze nicht hindern oder irren in keyner weis sunder sie dabey gerniglich und ungehindert bleiben lasen und sie schutzen und schirmen als lieb in sey unsere swere ungnade zu vormeiden, doch so, sal solch müntze geschlahn werden bis auf unser widerrufen. Mit urkund sub majestate. Geben zu Nurnberg am Sonntag Quasimodogeniti anno domini 1431.........

1434
Erschienen nochmals die Hussiten, um Namslau zu belagern. Die Besatzung vertheidigte sich mit Einschluß der bewaffneten und vertrautesten Bürgern, der Schützenbruderschaft, so tapfer, dass sie wiederum die Belagerung aufhoben und unverrichteter Sache abzogen. Die Schützenbrüderschaft hielt, nachdem die Belagerung aufgehoben, ein Freischießen nach der Scheibe, worauf ein Hussite im Bilde war, und dauerte das Jubelfest drei Tage.

Von diesem Jahre an bis

1439
Fünf Jare hindurch war eine sehr theure Zeit wegen dem Kriege, denn alle Dörfer und Felder in Schlesien waren verhert.

1441
I
st das Altar in der Kirche Peter und Paul von neuen erbaut.

1445
Den 5ten Juni war ein sehr großes Erdbeben, mit einem schrecklichen Gewitter begleitet, und richtete viele Verherungen und Unglück in den Städten, Dörfern und Wäldern an, und wurden Vieh und Menschen erschlagen.

1450
H
at der Magistrat von Namslau für die Gelder von dem verkauften Lankau (anno 1398) das Dorf Ellguth sammt der Niedermühle gekauft.

Desselben Jahres herrscht die verheerende Pest in ganz Schlesien, Pohlen und Oesterreich, so auch hier.

1454
War ein sehr theures Jahr, nach der Ernte großer Ueberfluß an Getreide, dass 1 Scheffel Weitzen 12 gr., das Korn 9 gr. und der Hafer 3 gr. gekauft wurde.

1455
War ein sehr harter Winter, so dass Vieh und Menschen und auch die Vögel in der Luft erfroren.

1466
König Podiebrad verpfändet Namslau an Herzog Konrad IX. von Oels gegen dessen Versprechen, dass dieser die Breslauer Stände dahin brächte, Podiebrad zu huldigen.

Um Pfingsten kann eine große Wasserfluth, darauf eine große Pest hier und in Pohlen.

1471
Wurde die Kirmiß auf Martini verlegt.

1472
War ein über aus heißer Sommer, so dass der Böhmer Wald etliche Wochen brandte.

1473
dauerte die Hitze fort, so dass viele Wälder sich entzündeten, und alle Wasser austrockneten.

1475
Kam König Mathias die Stadt zu besehen, und kostete der Stadt 54 Mark 32 gr.

1478
Lösete Friedrich 1te Herzog zu Liegnitz, Creutzburg und Pietschen von den Namslauern so war achte halb tausend Mark an dieselben ganzer 37 Jahre verpfändet waren, wieder ein.

1481
War eine grausame Kälte, dass viele Menschen auf der Straße und die Vögel im Fluge erfroren.

1483
Am Tage Martini des Dienstag ist die Stadt Namslau ganz und gar ausgebrannt, und zugleich auch ihre Privilegia, von solchem Brande ist nur die Schule übrig geblieben. Man sagt auch, dass der unterste Collegia, der Auditor, von wegen hartem Schlaf auf der Schule den Brand nicht sollvermerkt haben, bis am anderen Morgen, da er aufwachte, soll er mit Verwunderung und Erstaunen gesehen haben, dass er keine Stadt, ja kein Haus sehe, sondern diese in Asche liege.

1484
Den Dienstag vor Pfingsten brannte Wartenberg ganz ab.

1485
Am Dienstag nach Dreifaltigkeit wurde von Casimir Herzog zu Teschen Ober Hauptmann in Schlesien entschieden zwischen dem Lande und der Stadt, dass die Landschaft frei haben soll jeglichen zu seinem Unterhalt vor sich und sein Gesinde Malz zu machen Bier zu brauen, und zu seiner Nothdurft zu gebrauchen. Auch soll im Wochen markt der Rath auf zwei Stunden ein Zeichen stecken, dass allein die in der Stadt die Erlaubniß und Macht haben sollen zu kaufen, und der Freiheit zu genießen. Nach Abbrechung desselben soll es jedem Fremden frei stehen zu kaufen

1492
Ward die Kirche Petri Pauli durch den Bischoff Johannes geweihet, so durch den Brand war entweihet worden.

1493
War eine Schatzung vom König Wladislaus angeordnet, dass man von jedem Scheffel, darauf man Bier braut,1 gr. Acciße geben soll.

1495
Ist das Gewölbe in der Peter und Paul Kirch, so im Brande eingefallen, wieder aufgebaut.

1498
Ward ein Leinweber wegen eines Diebstahls verwiesen.

 

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